Und täglich grüßt das Doppelkinn
Du stehst morgens auf, schaust in den Spiegel, und da ist sie wieder: diese fette Wulst unter dem Kinn. Du ziehst einen Rolli an, aber sie schiebt sich glatt darüber und raunt dir frech zu: „Ich lass mich nicht unterkriegen“. Ich bin schon da.
“Das wollen wir doch mal sehen”, sagst du zu der fetten Wulst und suchst im Internet nach Doppelkinn. Ach herrje, tausend Einträge für eine mögliche Ursache und Anweisungen, was du jetzt tun solltest, um dieses Problem schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.
Fakt ist, dein Körper altert und baut wertvolle Substanzen ab, genannt Kollagen und Elasten, die deinem Satz: „Ich will aber jung bleiben und fünf bis zehn Jahre jünger aussehen!“ massiv entgegenwirken. Es ist, als ob du gegen die Schwerkraft kämpfst und mental schon verloren hast, denn die Wulst grinst dich weiterhin frech im Spiegel an.
Okay, ich habe da erst einmal einen Tipp für Dich:
1. Gesichtsyoga
„Auch das noch“, höre ich dich leise flüstern. Bis jetzt hast du dich erfolgreich vorbei gemogelt an all den Übungen, die die in die Jahre gekommenen Frauen so drauf haben.
Aber es nützt alles nichts. Ich werde dir gleich erklären, warum du jetzt den hübschen jungen Physiotherapeuten um die Ecke kontaktieren darfst wegen einem Termin.
Schau der Wahrheit ins Gesicht: du wirst biologisch weiterhin altern. Ups. Das wolltest du jetzt nicht lesen. Schon klar. Aber du kennst doch bestimmt diesen Satz: „Wer schön sein will, muss leiden“. Wir beide machen jetzt daraus: “Die Frau, die schön sein will, die findet einen Weg.”
Gesichtsyoga ist eine feine Sache: du streckst die Zunge in den Himmel, du streichelst dein Kinn und hast ein gutes Gefühl. Du schaust vorsichtig in den Spiegel und denkst: Jepp, es ist schon ein klein wenig besser geworden – oder bilde ich mir das nur ein?
Auf jeden Fall bist du schon auf einem guten Weg und hast angefangen, der Schwerkraft (dem Alterungsprozess) entgegen zu wirken.
Übungen
Spezifische Gesichtsübungen können dazu beitragen, die Muskulatur im Kinn- und Halsbereich zu stärken und die Haut straffer erscheinen zu lassen. Einige Beispiele für solche Übungen sind:
- Das Löwenmaul: Öffne deinen Mund weit und strecke deine Zunge heraus. Halte diese Position für einige Sekunden und wiederhole sie mehrmals.
- Die Fischlippe: Forme deine Lippen zu einem “O” und ziehe sie nach vorne. Halte diese Position und spüre die Dehnung im Kinnbereich.
- Das Kussgesicht: Drücke deine Lippen fest zusammen und halte sie für einige Sekunden. Entspanne dann und wiederhole die Übung.
Gesichtsyoga kann die Muskulatur im Gesicht stärken und die Haut elastischer machen. Allerdings reicht es allein möglicherweise nicht aus, um ein Doppelkinn zu reduzieren. Neben Gesichtsyoga spielen auch Ernährung, Bewegung und Hautpflege eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Strategie ist effektiver, um das Doppelkinn zu bekämpfen.
Ich habe einen weiteren Tipp für dich:
2. Entwässerung der Lymphe im Gesicht:
Massage der Lymphbahnen im Gesicht ist definitiv wichtig, denn sie transportiert das ab, was du dir so drauf geschafft hast in letzter Zeit: zu viel Flüssigkeit und Fett im Gesicht.
Keine Sorge, Lymphdrainage bzw. Gesichtsmassage bringt es wirklich, wenn du dran bleibst und dir fachmännisch unters Kinn greifen lässt.
Das Lymphsystem ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Körpers und spielt eine zentrale Rolle in unserem Immunsystem. Es besteht aus einem Netzwerk von Lymphgefäßen und Lymphknoten, die sich durch den ganzen Körper ziehen. Die Lymphflüssigkeit hilft, Abfallprodukte, Toxine und überschüssige Flüssigkeiten aus dem Gewebe zu entfernen und sie zurück in den Blutkreislauf zu führen. Besonders für Frauen über 50 ist es wichtig, das Lymphsystem zu unterstützen, da mit zunehmendem Alter die natürliche Entgiftung des Körpers nachlässt.
Regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung, ausreichend Wasser trinken und Lymphdrainage sind effektive Wege, die Funktion des Lymphsystems zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Aber wir sind hier noch nicht fertig: wenn du ein Doppelkinn hast, dann hast du auch ein klitzekleines Bäuchlein, stimmt’s? Woher ich das weiß? Keine Ahnung. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang.
Okay, schon wieder ein Tipp für dich: überprüfe mal deine Hormone. Ist da alles schick oder etwa doch etwas aus der Balance geraten?
3. Hormone
sollten auf jeden Fall deine neuen Freundinnen werden, denn sonst wirst du weiter den Weg des Alterns beschreiten. Finde heraus, wie sie heißen und kümmere dich gut um sie.
Hier sind die wichtigsten Hormone:
- Östrogen: Eines der weiblichen Geschlechtshormone, das für die Regulierung des Menstruationszyklus und die Reproduktionsfunktionen verantwortlich ist. In den Wechseljahren nimmt die Östrogenproduktion ab, was zu typischen Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und trockener Haut führen kann.
- Progesteron: Dieses Hormon bereitet den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor und reguliert den Menstruationszyklus. Wie Östrogen verringert sich auch die Produktion von Progesteron während der Wechseljahre, was zu Unregelmäßigkeiten des Zyklus und anderen Symptomen führen kann.
- Testosteron: Obwohl oft als männliches Hormon betrachtet, spielt Testosteron auch bei Frauen eine wichtige Rolle. Es beeinflusst die Libido, die Knochengesundheit, die Stimmung und die Muskelmasse. In und nach den Wechseljahren kann ein Rückgang des Testosteronspiegels Einfluss auf diese Bereiche haben.
- Schilddrüsenhormone (T3 und T4): Diese Hormone sind entscheidend für die Regulierung des Stoffwechsels, der Körpertemperatur, des Herzschlags und der Produktion anderer Hormone. Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann in jedem Alter auftreten, aber Frauen über 50 sind besonders anfällig für Schilddrüsenprobleme.
- Vitamin D: Obwohl streng genommen kein Hormon, wird Vitamin D oft als solches betrachtet wegen seiner hormonähnlichen Funktionen und seiner Rolle bei der Regulierung des Kalziumspiegels, was wiederum für die Knochengesundheit wichtig ist. Mit zunehmendem Alter und der verringerten Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu produzieren, steigt das Risiko für Osteoporose.
- Melatonin: Dieses Hormon reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Mit dem Älterwerden kann die Produktion von Melatonin abnehmen, was zu Schlafproblemen führen kann.
Gegebenenfalls kann eine Hormonersatztherapie unter ärztlicher Aufsicht helfen, die Hormonbalance zu unterstützen und das Wohlbefinden zu fördern. Es gibt heute auch umfassende Forschungen und Erkenntnisse zu Phytohormonen, die den Körper gut ausbalancieren können. Es gibt diverse Hormontests im Internet. Ich empfehle dir, deine Hormone bei einer Frauenärztin überprüfen lassen.
Und wenn du jetzt gerade mit den Augen rollst und denkst: “Ist die noch nicht fertig mit den schlauen Ansätzen?” (dein Doppelkinn grinst ein weiteres Mal), dann kommt jetzt noch das Wort:
4. Sport
„Was hat denn mein Doppelkinn mit Sport zu tun?“, schreist du laut auf. Ganz einfach: wenn du in Bewegung kommst, dann kommen die Flüssigkeiten in deinem Körper von ganz allein in Schwung. Du schwitzt glücklich vor dich hin, das Bäuchlein schmilzt. Dein Körper strafft sich und mit ihm auch die Haut an deinem Hals.
Genial, oder? Außerdem bist du plötzlich nicht nur fertig, sondern auch glücklich.
Ein klitzekleiner Schlaumeier-Tipp von mir für dich: suche dir bitte eine Sportart aus, die du liebst. Von Tanzen über Treppensteigen bis hin zu Tischtennis ist alles erlaubt, Hauptsache, du bewegst dich!
Fazit
Um dein Doppelkinn zu reduzieren, reicht Gesichtsyoga allein nicht aus. Du solltest deine Hormone ausbalancieren, deine Ernährung verbessern und deinen Körper bewegen. Eine spezielle Massage für die Lymphe in deinem Gesicht sollte in deine tägliche Routine eingebaut werden. Dann wirst du relativ zügig eine Verbesserung sehen, die nicht nur deinem Kinn, sondern deinem ganzen Körper zugute kommt.
Wenn du gern tiefer in dieses Thema eintauchen möchtest, empfehle ich dir mein eBook “Kraftvoll, lebendig und schön ab 40”